DomainFactory JiffyBox Erfahrungen - Benchmark
DomainFactory bietet seit 2010 mit JiffyBox dynamisches Cloud-Computing an und war nach meinem Wissen einer der ersten Anbieter aus Deutschland, die Cloud-Computing einem breitem Publikum angeboten hat. Bei der JiffyBox könnt ihr virtuelle Server in kurzer Zeit in Betrieb nehmen oder mehr Ressourcen dazu buchen. Abgerechnet wird hierbei nur die Zeit, die der vServer tatsächlich in Betrieb ist (stundengenaue Abrechnung).
Während DomainFactory mit diesem Angebot ein Vorreiter in Deutschland bzgl. Cloud-Computing war, habe ich das Gefühl, dass das Produkt über die letzten Jahre eingeschlafen ist und kaum weiter entwickelt wurde. Das Angebot von DomainFactory beschränkt sich scheinbar ausschließlich auf die Bereitstellung von virtuellen Servern. Wichtige und nützliche andere Services im Cloud-Computing, z.B. Object Storage zur Speicherung großer Datenmengen, virtuelle Netzwerke, Load-Balancing, Auto Scaling etc. sind bei JiffyBox nicht vorhanden.
Der durchgeführte Benchmark zeigt eine vergleichsweise langsame CPU sowie langsame RAM-Zugriffszeiten an. Dies könnte ein Indikator für ältere (veraltete?) Hardware sein. Insgesamt kann mich JiffyBox von DomainFactory nicht überzeugen.
Für Kleinanwender, die nur einen oder ein paar virtuelle Server betreiben möchten, ist DomainFactory zu teuer. Unser Referenzserver mit 2 Cores, 8 GB RAM und 40 GB Festplattenspeicher kostet (zum Testzeitpunkt) bei DomainFactory ca. 33 Euro pro Monat. Bei Netcup kostet ein ähnlicher Server nur ca. 8 Euro im Monat.
Für professionelle Anwender, die tatsächlich Cloud-Computing-Features nutzen, sind die angebotenen Cloud-Funktionen von DomainFactory nicht umfangreich genug und wichtige Features fehlen. Hier würde ich eher auf Amazon Web Services oder Google Cloud setzen statt auf JiffyBox.
Neben virtuellen Servern bietet DomainFactory ebenfalls Shared Webhosting an. Dieses Angebot habe ich im Artikel DomainFactory Shared Webhosting – Erfahrungen & Test getestet. Dort beschreibe ich auch meine Erfahrungen mit DomainFactory bzgl. Erreichbarkeit und Service.
Inhaltsverzeichnis
DomainFactory JiffyBox Benchmark
Wie im Artikel Server-Benchmark mittels sysbench beschrieben, habe ich verschiedene vServer-Angebote bzgl. ihrer Performance getestet. Auf jedem vServer wurden standardisierte Benchmarks ausgeführt, um so die Leistung der CPU, des RAMs und der Festplatte vergleichbar zu machen.
Bei DomainFactory habe ich einen virtuellen Server mit 1 CPU-Kern, 2 GB RAM und 50 GB SSD-Festplatte getestet. Kosten zum Testzeitpunkt: 14,99 Euro pro Monat.
CPU-Benchmark
Beim CPU-Benchmark werden alle Primzahlen zwischen 1 und 20.000 gesucht, wofür 321.238 mathematische Operationen benötigt werden. Dies führt zu einer hohen Auslastung der CPU:
sysbench --num-threads=1 --test=cpu --cpu-max-prime=20000 run
Der vServer von DomainFactory benötigte für diesen Test 40,43 Sekunden, dies entspricht 7945 Operationen pro Sekunde und erzielt damit den 9. Platz. Die CPU-Geschwindigkeit ist damit -40% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Netcup.
Anbieter | Rechenleistung |
---|---|
Netcup | |
Amazon EC2 | |
Google Cloud | |
1&1 | |
Gridscale | |
Linevast | |
PHP-Friends | |
Hetzner | |
DomainFactory |
RAM-Benchmark
Beim RAM-Benchmark wird die Geschwindigkeit des RAMs gemessen, wenn in diesen 100 GB Daten geschrieben wird:
sysbench --num-threads=1 --test=memory --memory-block-size=1M --memory-total-size=100G run
Die RAM-Geschwindigkeit vom vServer von DomainFactory betrug im Schnitt 6,76 GB pro Sekunde. DomainFactory erzielt damit den 9. Platz. Die RAM-Geschwindigkeit ist damit -22% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Amazon EC2.
Anbieter | RAM |
---|---|
Amazon EC2 | |
Google Cloud | |
Linevast | |
Netcup | |
1&1 | |
Gridscale | |
PHP-Friends | |
Hetzner | |
DomainFactory |
Festplatten-Benchmark
Beim Festplatten-Benchmark greift sysbench auf 1024 Dateien mit je 10 MB (d.h. insgesamt 10 GB an Daten) zu. Diese Dateien werden zufällig ausgelesen und überschrieben im Verhältnis 1,5 zu 1. Daraus wird dann eine mittlere Lese- und Schreibgeschwindigkeit berechnet.
# Befehle als root ausführen sysbench --test=fileio --file-total-size=10G --file-num=1024 prepare ulimit -n 65000 sysbench --num-threads=1 --test=fileio --file-total-size=10G --file-num=1024 --file-test-mode=rndrw --max-time=300 --max-requests=0 --file-extra-flags=direct --file-fsync-freq=1 run
Der vServer von DomainFactory konnte im Schnitt 11,54 MB pro Sekunde von der Festplatte lesen bzw. schreiben. DomainFactory erzielt damit den 5. Platz. Die Festplattengeschwindigkeit ist damit -43% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Netcup.
Anbieter | Durschnittliche Lese- & Schreibgeschwindigkeit |
---|---|
Netcup | |
1&1 | |
Linevast | |
Amazon EC2 | |
DomainFactory | |
PHP-Friends | |
Google Cloud | |
Gridscale | |
Hetzner |
Sequentielles Lesen / Schreiben
Beim sequentiellen Festplatten-Benchmark schreiben wir eine 10 GB große Datei auf die Festplatte und anschließend wird diese ausgelesen. Im Gegensatz zum vorherigen Test wird so Performance für Lese- / Schreibvorgänge von großen Dateien gemessen.
dd if=/dev/zero of=./test.file bs=1M count=10000 oflag=direct dd if=./test.file of=/dev/null bs=1M count=10000
Der vServer von DomainFactory konnte im Schnitt 778,0 MB pro Sekunde von der Festplatte lesen und 404,0 MB pro Sekunde auf die Festplatte schreiben. DomainFactory erzielt damit den 1. Platz bzgl. der Lesegeschwindigkeit und den 3. Platz bzgl. der Schreibgeschwindigkeit.
Anbieter | Lesegeschwindigkeit (große Dateien) |
---|---|
DomainFactory | |
Netcup | |
Linevast | |
1&1 | |
Hetzner | |
PHP-Friends | |
Gridscale | |
Amazon EC2 | |
Google Cloud |
Anbieter | Schreibgeschwindigkeit (große Dateien) |
---|---|
Netcup | |
Linevast | |
DomainFactory | |
Hetzner | |
1&1 | |
PHP-Friends | |
Gridscale | |
Amazon EC2 | |
Google Cloud |
Die Festplatten von DomainFactory sind sehr schnell. Obwohl das Buffering in der virtuellen Machine abgeschaltet war, besitzt das Hostsystem scheinbar weiteres Buffering um Lese- und Schreibvorgänge zu beschleunigen. Bei kleineren Dateien (bis 10 GB) konnte eine Schreibgeschwindigkeit von 1,1 GB pro Sekunde gemessen werden. Die obige Schreibgeschwindigkeit ist die Schreibgeschwindigkeit ohne Buffer.
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Ich habe versucht die verschiedenen Anbieter so objektiv wie möglich zu beurteilen, basierend auf den gemessenen Werten zu Erreichbarkeit und Ladezeit. Dabei habe ich keinen Anbieter gezielt bevorzugt oder benachteiligt, sondern jeder Anbieter wird im exakt gleichen Setting getestet. Die Artikel enthalten zum Teil meine persönliche Meinung, beispielsweise bei der Beurteilung verschiedener Tarife. Dies ist meine persönliche, subjektive Meinung basierend auf 10 Jahren Erfahrung im Bereich Webentwicklung.
Bei den dargestellten Punkten handelt es sich zum Teil um Momentaufnahmen, z.B. bei der Bewertung des Services. Diese Punkten können sich natürlich in der Zeit verbessern oder verschlechtern.
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