vServer Vergleich - Schnellste vServer im Test

Virtuelle Server (vServers) sind der einfache und günstige Weg zum eigenen Server. Mehrere Kunden teilen sich hierbei einen physikalischen Server – und hierbei enstehen die Probleme. Die Angaben der Anbieter zu CPU-Cores, Hauptspeicher und Festplatte sind leider oft nicht aussagekräftig. Ein vServer mit z.B. 4 virtuellen Cores kann in der Praxis sehr langsam sein wenn zu viele Kunden sich den gleichen Server teilen. Bei vielen Anbietern sind die Ressourcen nicht garantiert und so muss man sich unter Umständen die Cores mit anderen Kunden teilen. Gleiche Probleme können beim RAM enstehen.

Aus diesem Grund habe ich unabhängig verschiedene vServer-Angebote getestet und auf diesen standardisierte Benchmarks durchgeführt. Getestet wurde die Rechenleistung der CPU, die Geschwindigkeit des RAMs und die Geschwindigkeit der Festplatte. Das schnellste Angebot je Kategorie erhält 100%. Der Gesamt-Wert ist ein Durchschnitt dieser drei Kategorien.

Schnellste vServer-Angebote

  • 1. Platz
  • Ab 2,69 Euro / Monat
  • Referenzserver: ~7 Euro / Monat
  • Dezidierte CPU-Cores
  • Dezidierter RAM
  • SSD oder SAS-Festplatte
  • 6€ Gutschein
  • Preis-Leistungs-Sieger
Gesamt:
97,0 %
CPU:
13305 Ops. / Sek.
RAM:
7,90 GB. / Sek.
Festplatte:
20,36 MB. / Sek.

  • 2. Platz
  • Ab 5 Euro / Monat
  • Garantierte Rechenressourcen
  • Referenzserver: ~25 Euro / Monat
Gesamt:
86,3 %
CPU:
10214 Ops. / Sek.
RAM:
7,75 GB. / Sek.
Festplatte:
18,86 MB. / Sek.

  • 3. Platz
  • Ab 6,99 Euro / Monat
  • Referenzserver: ~13 Euro / Monat
  • Garantierte CPU (vCores)
  • Garantierter RAM
  • Monatlich kündbar
  • SSD / HDD
Gesamt:
81,0 %
CPU:
9828 Ops. / Sek.
RAM:
8,15 GB. / Sek.
Festplatte:
15,34 MB. / Sek.

  • 4. Platz
  • Cloud-Hoster
  • Referenzserver: ~65 Euro / Monat
Gesamt:
80,0 %
CPU:
10754 Ops. / Sek.
RAM:
8,66 GB. / Sek.
Festplatte:
11,94 MB. / Sek.

  • 5. Platz
  • Cloud-Hoster
  • Referenzserver: ~33 Euro / Monat
Gesamt:
65,0 %
CPU:
7945 Ops. / Sek.
RAM:
6,76 GB. / Sek.
Festplatte:
11,54 MB. / Sek.

  • 6. Platz
  • Ab 6 Euro / Monat
  • Referenzserver: ~12 Euro / Monat
  • Dezidierte CPU-Cores
  • Dezidierter RAM
  • SSD-Festplatte
Gesamt:
63,7 %
CPU:
9519 Ops. / Sek.
RAM:
7,35 GB. / Sek.
Festplatte:
6,86 MB. / Sek.

  • 7. Platz
  • Cloud-Hoster
  • Referenzserver: ~55 Euro / Monat
Gesamt:
60,7 %
CPU:
10533 Ops. / Sek.
RAM:
8,45 GB. / Sek.
Festplatte:
1,23 MB. / Sek.

  • 8. Platz
  • Cloud-Hoster
  • Referenzserver: ~62 Euro / Monat
Gesamt:
56,3 %
CPU:
10123 Ops. / Sek.
RAM:
7,70 GB. / Sek.
Festplatte:
0,88 MB. / Sek.

  • 9. Platz
  • Ab 2,96 Euro / Monat
  • Referenzserver: ~11 Euro / Monat
  • Stundengenaue Abrechnung
  • Garantierter RAM
  • SSD-Festplatte
Gesamt:
50,7 %
CPU:
8923 Ops. / Sek.
RAM:
7,17 GB. / Sek.
Festplatte:
0,39 MB. / Sek.

Preis-Leistungs-Vergleich

Die Preisunterschiede zwischen den Anbietern kann für vergleichbare vServer extrem. Daher nachfolgend der Preisvergleich für ein Einsteiger-vServer mit 2 Cores und 8 GB RAM. Gerade die Cloud-Hoster wie Amazon EC2 sind sehr teuer wenn Server im Dauereinsatz betrieben werden.

Das Preis-Leistungs-Rankingen rankt alle getesteten Anbieter nach dem Preis für einen Referenzserver mit 2 CPU-Cores, ca. 6-8 GB RAM und mind. 40 GB SSD-Festplattenspeicher. Sollte dieser Server bei einem Anbieter nicht existieren, wird der Mittelwert von einem vServer eine Leistungsstufe darunter und eine Leistungsstufe darüber genommen.
Anbieter Performance-Rank Preis für Referenzserver
Netcup 1. Platz (97%)
ca. 7 Euro / Monat
Hetzner 9. Platz (51%)
ca. 11 Euro / Monat
PHP-Friends 6. Platz (64%)
ca. 12 Euro / Monat
Linevast 3. Platz (81%)
ca. 13 Euro / Monat
1&1 2. Platz (86%)
ca. 25 Euro / Monat
DomainFactory 5. Platz (65%)
ca. 33 Euro / Monat
Google Cloud 7. Platz (61%)
ca. 55 Euro / Monat
Gridscale 8. Platz (56%)
ca. 62 Euro / Monat
Amazon EC2 4. Platz (80%)
ca. 65 Euro / Monat
Manchmal benötigt man nur möglichst preisgünstig einen vServer. Nachfolgend die preisgünstigsten (seriösen) Angebote (alle Angaben ohne Gewähr).
Anbieter Preis Performance-Rank Leistung
Netcup 2,69 Euro / Monat 1. Platz (97%) 1 vCore, 2 GB RAM, 20 GB SSD
Hetzner 2,96 Euro / Monat 9. Platz (51%) 1 vCore, 2 GB RAM, 20 GB SSD
Amazon EC2 4,25 Euro / Monat 4. Platz (80%) 1 vCore, 0,5 GB RAM, 20 GB SSD
Netcup 4,29 Euro / Monat 1. Platz (97%) 2 vCore, 4 GB RAM, 40 GB SSD
1&1 5,00 Euro / Monat 2. Platz (86%) 1 vCores, 0,5 GB RAM, 30 GB SSD
Hetzner 5,83 Euro / Monat 9. Platz (51%) 2 vCore, 4 GB RAM, 40 GB SSD
PHP-Friends 6,00 Euro / Monat 6. Platz (64%) 1 Core, 4 GB RAM, 25 GB SSD
Netcup 6,99 Euro / Monat 1. Platz (97%) 2 Cores, 8 GB RAM, 40 GB SSD / 320 GB HDD
Linevast 6,99 Euro / Monat 3. Platz (81%) 1 vCore, 2 GB RAM, 25 GB SSD / 50 GB HDD
Netcup 7,49 Euro / Monat 1. Platz (97%) 4 vCores, 8 GB RAM, 80 GB SSD
Amazon EC2 8,50 Euro / Monat 4. Platz (80%) 1 vCore, 1 GB RAM, 30 GB SSD
1&1 10,00 Euro / Monat 2. Platz (86%) 1 vCores, 1 GB RAM, 50 GB SSD

Meine vServer Empfehlung

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den vServer-Angebote von Netcup (zum Test) gemacht und auch der Benchmark zeigt, dass die Angebote von Netcup sehr schnell sind. Daher kann ich diesen Anbieter sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Anforderungen empfehlen.

Netcup unterscheidet zwischen vServer (VPS) und Root-Server. Die Namensgebung ist leider etwas verwirrend: Bei Root-Servern handelt es sich ebenfalls um virtuelle Server. Im Vergleich zu den VPS ist die technische Ausstattung bei den Root-Server besser (schneller).

vServer (VPS) von Netcup eignen sich insbesondere für kleinere Anwendungen, da man hier sehr Preiswert seinen ersten vServer erhält.
netcup_vservers

Root-Server sind etwas teurer, dafür technisch aber besser ausgestattet. Diese bieten dezidierte CPU-Kerne, d.h. eure Rechenleistung wird nicht durch andere Kunden beeinflusst. Ebenfalls nutzen Root-Server schnelle DDR4 ECC RAM-Bausteine, die speziell für den Einsatz in Servern optimiert sind.
netcup_root_servers

Auf meiner Webseite NetcupGutscheine.de findet ihr einen 5 Euro Gutschein für eure Bestellung bei Netcup.

 

vServer ist nicht gleich vServer

Wie in unserem Artikel Faktoren die die Geschwindigkeit eines vServers beeinflussen detailliert beschrieben, weicht die Performance verschiedener vServer-Angebote massiv ab. Manche Anbieter werben leider mit großen Versprechen, z.B. mit vielen Cores & viel RAM, die Realität ist dann allerdings enttäuschend.

Ausschlaggebend für die Performance eines vServer ist:

  • Anzahl der vServer pro physikalischen Server: Bei manchen Anbietern laufen pro physikalischen Server zuviele vServer oder einzelne Instanzen verbrauchen zuviele Ressourcen. Dies beeinträchtigt massiv die Leistung des eigenes Servers. Trotz angeblich vielen virtuellen Cores und viel RAM ist der vServer dann sehr langsam. Dieses Problem tritt insbesondere bei Billiganbietern auf, die gezwungen sind zu viele Kunden auf den selben Server zu packen. Am Ende kann ein teureres Packet mit weniger Cores / RAM deutlich schneller sein als das Packet vom Billiganbieter mit angeblich vielen Cores / viel RAM.
  • Server-Hardware: Der eigene vServer kann nur so schnell sein wie der darunterliegende Server. Die Hardwareausstattung mancher physikalischer Server ist veraltet, dementsprechend langsam kann die CPU, der Hauptspeicher oder die Festplatte sein. Aus Kostengründen setzen manche Anbieter leider auch ungeeignete Hardware ein, z.B. statt Server-Komponenten günstigere Desktop-Komponenten.
  • Virtualisierungssoftware: Welche Software für die Virtualisierungsumgebung genutzt wird hat maßgeblichen Einfluss auf die Performance der vServers. Spezielle Server-CPUs bieten oft eine Hardwarevirtualisierungsunterstützung, d.h. die Trennung der verschiedenen vServers kann direkt auf der CPU-Erfolg. Damit kann bis zu 99% der Performance des physikalischen Servers erreicht werden. Billigere CPUs unterstützen dieses aber oft nicht, so dass manche Anbieter auf eine Softwarevirtualisierung zurückgreifen. Im schlimmsten Fall erreichen die vServer so nur 30% der Performance des pyhsikalischen Servers.

Bisher habe ich nur Anbieter getestet, die einen guten Ruf besitzen und kein extremes Kostendumping zulasten der Qualität machen. Von Billiganbietern, die viel Versprechen, würde ich lieber die Finger lassen, denn mit diesen hat man zu oft ärger.

vServer Benchmarks

Bei den obigen Anbietern habe ich die bekannte sysbench-Benchmark-Suite verwendet, um die Leistung der CPU, des RAM und der Festplatte zu testen. Details zum Benchmark findet ihr im Artikel Server-Benchmark mittels sysbench.

Weitere vServer zum Testen gesucht
Gerne würde ich vServer weiterer Anbieter testen. Falls ihr einen vServer von einem anderen Anbieter besitzt, so würde es mich freuen wenn ihr die beschriebenen Benchmarks (Server-Benchmark mittels sysbench) ausführen könntet und mir das Ergebnis per E-Mail an [email protected] senden könntet. Dann könnte ich diese Anbieter mit in den Vergleich aufnehmen.

Eigener Server – Brauche ich diesen überhaupt?

Ein eigener Server, egal ob virtuell oder nicht, benötigt die technische Expertise diesen sicher in Betrieb zu nehmen. Ebenfalls ist ein fortlaufender Betreuungsaufwand nötig.

Möchtet ihr nur eine Website, z.B. basierend auf WordPress betreiben, so empfehle ich Shared Webhosting-Angebote. Diese machen meistens deutlich weniger Arbeit, als ein eigener vServer. Im Artikel Lohnt sich ein eigener Server? Vor- & Nachteile gehe ich näher auf die Vor- und Nachteile eines eigenes Servers ein und wann welche Entscheidung die Richtige ist.