Managed Server-Vergleich

Managed Server ist die Königsklasse des Webhosting und empfiehlt sich für umsatzstarke Webshops (mehrere 10.000 Euro Umsatz/Monat) oder Websites mit sehr hohem Besucheraufkommen (ab 1 Million Aufrufe / Monat). Preiswerter, und fast ebenso gut sind Managed vServer, wo ihr dezidierten Ressourcen mittels virtuellem Server erhaltet (mehr Infos: Managed vServer-Vergleich).

Managed Server vs. vServer vs. Shared Hosting

Die meisten Webhoster (z.B. in unserem Webhosting Vergleich) nutzen Shared Hosting: Mehrere Kunden nutzen den gleichen Web- und Datenbankserver, die verfügbare Rechenleistung wird dabei zwischen allen Kunden auf einem Server geteilt. Das Problem hierbei ist, dass andere Kunden die Erreichbarkeit / Ladezeit eurer Website stören können, z.B. indem sie eine sehr rechenintensive Website betreiben. Die Konsequenz sind Ausfälle und langsame Ladezeiten eurer Website.

Shared Webhosting Managed vServer Managed Server
  • Mehrere Kunden teilen sich Web- und Datenbankserver
  • Andere Kunden beeinflussen Erreichbarbkeit / Ladezeit eurer Website
  • Überlastungen bei anderen Kunden führt zu Ausfällen
  • Unklar, welche Leistung man bucht => unklar, was das Besucher-Limit ist
  • Euer Web- und Datenbankserver läuft auf einem virtuellen Server
  • Preiswerter als Managed Server, teurer als Shared Hosting
  • Leistungen (CPU / RAM) sind oft garantiert
  • Weniger Störungen / Einflüsse durch andere Kunden
  • Klar definierte Leistungen, auch bei Besuchspitzen
  • Bei Überbuchung des Servers kann es zu gegenseitigen Beeinträchtigungen kommen
  • Web- und Datenbankserver läuft auf einem eigenem Server
  • Hardware-Ressourcen werden exklusiv von euch benutzt
  • Ihr erhaltet exakt die bezahlte Leistung
  • Teuer
  • Bei Hardware-Fehler kann der Server nicht automatisch auf anderen Server umziehen

Entscheidende Faktoren für Managed Server

Die Hardware bei Managed Server ist oft nur zweitrangig. Wichtiger ist die Konfiguration, optimierte Server-Software, das Monitoring, und der Service. Daher empfehle ich, bevor man eine Entscheidung trifft, vorab den Support zu kontaktieren und folgende Punkte zu klären:

  • Konfiguration: Leider gibt es viele Anbieter die wenig Liebe in die Konfiguration ihrer Managed Server gesteckt haben. Vorhandene Hardware-Ressourcen werden dort nicht optimal ausgenutzt. Zum Beispiel nutzt MySQL in der Standardkonfiguration nur 128 MB Arbeitsspeicher, auch wenn beim Server noch 64 GB RAM frei sind. Damit MySQL mehr Arbeitsspeicher nutzt, und damit deutlich schneller bei größeren Datenmengen funktioniert, muss vom Hoster entsprechend konfiguriert werden.
  • Suboptimale Server-Software: Die Server-Software macht einen enormen Unterschied. Im schlimmsten Fall nutzt der Anbieter einen langsamen Apache-Webserver sowie PHP ohne OPCache. Im Gegensatz zu einem voll-optimierten Webserver (z.B. LiteSpeed Webserver mit LiteSpeed Cache und PHP OPCache) kann der Standardserver um den Faktor 10 – 100 weniger Anfragen / Sekunde verarbeiten.
  • Monitoring: Systeme werden Ausfallen, dies ist gewiss. Daher ist eine kontinuierliche Überwachung eurer Server notwendig. Idealerweise überprüft der Anbieter minütlich die Erreichbarkeit eurer Systeme. Bei Problemen sollten entsprechende Techniker verständigt werden.
  • Service: Da Managed Server recht teuer sein können, sollte man guten Service erwarten dürfen. Manche Anbieter wimmeln jede Anfrage ab, andere Anbieter kümmern sich tatsächlich um den Kunden und passen den Server, soweit möglich, nach Bedürfnissen an.

Preiswerte Managed Server  – Mit Einschränkungen

1&1 IONOS – Eigener Server ab 40 Euro

1&1 IONOS bietet sowohl Managed Server mit HDD-Festplatten:

als auch mit SSD-Festplatten an:

 

Insbesondere den o12A – 32 HDD + SSD Tarif finde ich spannend mit 12 Cores, 32 GB RAM und 2 TB HDD + 240 GB SSD-Festplatte.

Die 1&1 IONOS Managed Server-Angebote sind sehr preiswert, dennoch bekommt man einiges an Leistung geboten. 1&1 hat einige Erfahrung mit dem Hosten von besucherstarken Websites (siehe Die beliebtesten Webhoster erfolgreicher Websites) und wie im Artikel 1&1 genauer ausgeführt, ist die eingesetzte Technologie im Rechenzentrum sehr solide.

Natürlich gibt es, bei so einem günstigen Preis, auch ein paar Negativpunkte:

  •  Service: 1&1 IONOS ist Europas größter Hoster. Wie üblich bei großen Unternehmen lässt der Service zu wünschen übrig. Es kann  schwierig sein den richtigen Ansprechpartner zu erwischen, da die Anfragen erst mal im Call-Center landen. Auch kann wenig auf den individuellen Kunden eingegangen werden. Wenn die Technik aber läuft und man keine großen Sonderwünsche hat, braucht man den Service meistens nichts.
  • Nur 1 SSL-Zertifikat: Die Tarife beinhalten nur ein SSL-Wildcard-Zertifikat für eine Domain inkl. aller Subdomains. Braucht man weiteren SSL-Schutz für andere Domains müssen diese für ein paar Euro im Monat dazu gekauft werden.
  • E-Mail-Postfächer mit maximal 2 GB: Die E-Mail-Postfächer bei diesen Tarifen dürfen maximal 2 GB groß sein. Dies kann sehr knapp sein, plant man seine E-Mail-Adresse aktiv zu nutzen. Mehr Platz kann gegen Aufpreis gebucht werden.

Strato

Strato bietet ebenfalls sehr sehr preiswerte managed Server an. Natürlich gibt es, bei so einem günstigen Preis, auch einige Negativpunkte:

  •  Service: Bei Strato, welches seit 2016 zu 1&1 gehört, lässt der Service zu wünschen übrig. Es kann schwierig sein den richtigen Ansprechpartner zu erwischen, da die Anfragen erst mal im Call-Center landen. Auch kann wenig auf den individuellen Kunden eingegangen werden. Meine Erfahrungen mit dem Strato-Service waren leider nicht so positiv.
  • Nur 1 SSL-Zertifikat: Die Tarife beinhalten nur ein SSL-Zertifikat für eine Domain. Braucht man weiteren SSL-Schutz für andere Domains müssen diese für ein paar Euro im Monat dazu gekauft werden.
  • Lahme Server-Konfiguration: Im Shared-Webhosting-Bereich entspricht die Server-Konfiguration von Strato nicht mehr dem Stand der Technik, da diverse Caching-Mechanism nicht aktiviert sind. Dadurch kommt es dort zu vergleichsweisen langsamen Ladezeiten (siehe Strato). Ob die gleiche Konfiguration ebenfalls bei den managed Servern eingesetzt wird kann ich nicht beurteilen. Falls ja, würde man so viel Leistung verschenken und hätte unnötig lange Ladezeiten.

Im Gegensatz zum 1&1 IONOS Angebot bekommt man bei Strato zusätzlich 500 GB flexiblen E-Mail-Speicherplatz, den man auf seine E-Mail-Adressen aufteilen kann.

 

Hochwertige Managed Server

Gute Technik, aktuelle Server-Konfiguration und exzellenter Service haben natürlich ihren Preis. Nachfolgend meine Empfehlungen für hochwertige Managed Server.

 

1. Platz – Dogado – Schnelle Ladezeiten & viele Funktionen

Meine persönliche Top-Empfehlung ist Dogado. Bereits im Shared Webhosting (siehedogado) erzielt Dogado Spitzenwerte bzgl. der Geschwindigkeit ihrer Server. Die schnelle Ladezeiten werden durch kontinuierliche Verbesserungen am Server-Setup erzielt und diverse Caching-Mechanism, die die Ladezeiten verbessern. Im Februar 2020 gab es erneut eine deutliche Verbesserung der Ladezeit.

Ebenfalls positiv sind die verfügbaren weiteren Funktionen:

  • Redis: Redis ist eine In-Memory-Datenbank mit einer einfachen Schlüsselt-Werte-Datenstruktur. Unter einem Schlüssel kann dabei ein bestimmter Wert abgespeichert werden. Vorteil von Redis ist der extrem schnelle Datenzugriff. Diverse Plugins für WordPress erlauben es die Seite vorzuladen und das Ergebnis in Redis zu speichern. Das Ergebnis sind deutlich schnellere Ladezeiten. Für meine Website nutze ich ebenfalls Redis, um das HTML der verschiedenen Unterseiten zwischenzuspeichern.
  • Elasticsearch: Elasticsearch ist eine lokale Suchmaschine, die geeignet ist Text-Daten zu indexieren und zu durchsuchen. Volltext-Suchen auf der eigenen Website funktionieren dank Elasticsearch deutlich schneller, innerhalb weniger Millisekunden, und die Suchergebnisse sind deutlich besser.

Was besonders an den Dogado Managed Servern ist, ist der Root-Zugriff: Quasi bei jedem anderen Anbieter bekommt man als Kunde kaum Zugriffsrechte auf den Server. Möchte man da eine Einstellung ändern, z.B. der Datenbank mehr RAM einräumen, oder eine weitere Server-Anwendung installieren, geht dies leider nicht. Bei den Dogado-Servern kann man dies selbst durchführen oder entsprechend seinen IT-Verantwortlichen beauftragen. Natürlich passieren diese Änderungen auf eigene Gefahr.

2. Platz – Checkdomain

Bei Checkdomain bekommt ihr für euer Geld ebenfalls einiges geboten. Wie im Artikel checkdomain ausführlicher beschrieben arbeitet Checkdomain kontinuierlich an der Optimierung ihrer Server. Dadurch sind schnelle Ladezeiten gewiss. Ebenfalls habe ich mit dem Service von Checkdomain bisher nur gute Erfahrungen gemacht: Der richtige Ansprechpartner ist schnell ermittelt und man bekommt eine kompetente Antwort.

3. Platz – webgo – Viel SSD-Speicherplatz

webgo bietet sowohl Managed vServer als auch Managed Server an. Die Managed Server überzeugen mit viel Speicherplatz: Ihr könnt wählen zwischen HDD-Festplatten oder sehr großzügigen SSD-Festplatten. Wie im Artikel Webgo aufgeführt, überzeugt mit Webgo mit ihre starken Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit. So hat Webgo eine 100% Zufriedenheitsgarantie: Sollte man nicht mehr zufrieden sein, wird man vorzeitig aus dem Vertrag entlassen und bekommt den letzten Rechnungsbetrag erstattet. Durch diese Zufiredenheitsgarantie setzt webgo alles dran, den Kunden zu halten und Probleme umgehend zu beseitigen.

4. Platz – Linevast – Viel SSD-Speicherplatz


Linevast bietet sowohl Managed vServer als auch Managed Server an. Wie im Artikel Linevast aufgeführt ist Linevast an einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Server-Infrastruktur interessiert und setzt viel daran, die Ladezeiten zu verbessern.

5. Platz – All-Inkl.com – Leider mit zu wenig RAM

Die Managed Server Angebote von All-Inkl.com empfinde ich leider als nicht mehr wettbewerbsfähig. Auch wenn ich All-Inkl.com im Shared Webhosting sehr mag (siehe All-Inkl.com), so haben die Managed Server für den Preis zu wenig RAM und die Server setzen weitestgehend auf langsame HDD-Festplatten. Zahlt man allerdings 36 Monate im Voraus, so kostet der preiswertes Managed Server nur 76,96 € pro Monat.

TimmeHosting – Nginx vom Spezialisten [Ohne Bewertung]

Mit TimmeHosting habe ich persönlich bisher noch keine Erfahrungen gemacht, daher kann ich wenig zu dem Anbieter schreiben. Die Managed Server Angebote machen aber einen guten Eindruck, man bekommt für sein Geld recht viel geboten. Ähnlich wie bei Dogado erhaltet ihr neben PHP und MySQL ebenfalls einen Redis-Server und einen Elasticsearch-Server. Zu Beachten ist, dass sich TimmeHosting komplett auf Nginx-Webhosting spezialisiert hat. .htaccess-Dateien, die von Apache genutzt werden, können dort leider nicht eingesetzt werden. TimmeHosting bietet aber vorgefertigte nginx-Konfigurationen für die beliebtesten CMS- und Webshop-Systeme an, so dass deren Inbetriebnahme kein Problem sein sollte.